Rote Bete – Kleine Superrübe mit viel Inhalt

Diesen purpurroten Knollen konnte ich noch nie gut widerstehen und es ist eines meiner absoluten Lieblingsgemüse! Ich liebe ihren erdig-süßlichen Geschmack in ihrer puren Form genauso wie als Gemüsewürfel über einem einfachen Kartoffelstampf. Aber auch getarnt im saftigen Schokoladenkuchen oder als Hummus mit weißen Bohnen zum rustikalen Landbrot macht die Knolle eine gute Figur. Apropos Figur, da braucht sich Rote Bete mit ihren schlappen 43 kcal pro 100 g auch echt nicht verstecken.

Rote-Bete-Knollen

Was ist sonst noch drin in Rote Bete und welche Vorteile bringt sie bei einer entzündungshemmenden Ernährung?

Nährwertangaben
von Rote Bete je 100 g
407 mg Kalium
83 µg Folat
4,9 mg Vitamin C
23 mg Magnesium
16 mg Kalzium
10 g Kohlenhydrate
2,8 g Ballaststoffe
Eisen 890 µg

Die Nährwertangaben von Rote Bete verheißen nur Gutes. Hier haben die kleinen roten Rüben aber vor allem auch ihr Blattwerk und ihr Stielgemüse allerhand zu bieten. Häufig werden die Knollen mit Blättern und Stielen angeboten. Doch landen diese meist aus Unwissenheit achtlos im Biomüll – ungeahnt welche Nährstoffe sie in sich bergen. Dabei sollten gerade die Blätter und das Stielgemüse regelmäßig verspeist werden, denn sie enthalten sechsmal so viel Vitamin C wie die eigentliche Knolle. Auch ihr Magnesiumgehalt ist um ein vielfaches höher als bei der eigentlichen Rübe. Menschen mit Nierenerkrankungen, Gicht oder Rheuma sollten die Blätter jedoch aufgrund der enthaltenen Oxalsäure nur in geringen Mengen zu sich nehmen!

Rote-Bete-Knolle

Rote Bete und ihre antioxidativen Eigenschaften

Bereits in der Antike wurde der Roten Bete eine heilende Wirkung nachgesagt und z.B. als Heilmittel gegen Blutarmut eingesetzt. Heute weiß man, dass sich der Verzehr von Rote Bete z.B. positiv auf den Blutdruck auswirken und unterstützend bei der Blutbildung beitragen kann. Zudem hat Rote Bete durch den enthaltenen Farbstoff Betanin antioxidative Eigenschaften. Als sekundärer Pflanzenstoff unterstützt Betanin das Immunsystem bei der Abwehr bzw. der Bekämpfung freier Radikaler, was bei einer entzündungshemmenden Ernährung ebenfalls einen positiven Einfluss hat. 

Rote Bete – Reich an Folaten

Folat ist ein wasserlösliches Vitamin, welches für die Gesundheit des Menschen unersetzlich ist. Gerade auch für Schwangere und deren Embryo ist Rote Bete deswegen sehr empfehlenswert. Denn sie enthält einen beachtlichen Anteil an Folaten. Folate werden für ein normales Gewebewachstum und eine normale Zellfunktion benötigt. Sind also gerade für den Wachstumsprozess eines Embryos besonders wichtig.

Der Geschmack liegt in der Größe

Auch wenn sich die Haupterntezeit von Rote Bete von Juli bis in den Oktober erstreckt gibt es für sie keinen wirklich richtigen Erntezeitpunkt. Die Knolle ist zu keinem Zeitpunkt ihres Wachstums ungenießbar und somit immer erntereif. Rote Bete kann bereits als junge Knolle, als sogenannte Baby Beets aber auch mit Tennisball-Größe geerntet werden. Doch Obacht in der Größe liegt der Geschmack! Junge, kleine Knollen haben einen weitaus aromatischeren und feineren Geschmack und den Vorteil das ihr Blattwerk und Stielgemüse verarbeitet werden kann, da es noch wenig Oxalsäure enthält.

Viele Möglichkeiten der Lagerung

Zur optimalen Lagerung empfiehlt sich ein kühler und trockener Kellerraum. Am besten eine alte Holzkiste mit Sand befüllen, die Knollen dort hinein legen und mit dem Sand bedecken. So können die Rote Bete, aber auch anderes Gemüse wie z.B. Karotten oder Kohlrabi im Winter über mehrere Wochen gelagert und immer noch frisch verzehrt werden. Eine Alternative zur Lagerung im Sand ist das Einfrieren. Das Gemüse muss dafür vorher durchgegart werden. Hierfür 30-60 Minuten kochen oder backen bis es gar ist. Nach dem kompletten auskühlen kann es portionsweise eingefroren werden. 

Vielfältige Verarbeitungsarten von Rote Bete

Ob roh, gekocht, gedünstet, gebacken, in Essig eingelegt, in Kuchen verbacken – der Vielfalt und Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Damit möglichst viele Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente in der Roten Bete enthalten bleiben die Knolle vor dem Kochen nicht schälen sondern nur abwaschen und im Ganzen garen. Dies verhindert typische ausbluten. Damit sie bissfest bleibt grundsätzlich nicht zu lange und bei zu hoher Temperatur garen und beim Garprozess durch einstechen überprüfen ob der Garpunkt erreicht ist. Die unterschiedlichen Größen machen eine konkrete Garzeitangabe schwierig. Aus eigener Erfahrung liegt der Garpunkt meist zwischen 35-60 Minuten je nach Größe der Knolle und bei mittlerer Hitze.

Ich persönlich gare Rote Bete Knollen am liebsten im vorgeheizten Ofen, wie in diesem Rezept beschrieben. Bei dieser Garmethode werfe ich immer gleich ein paar Spalten mehr aufs Blech, sodass ich über mehrere Tage von der gegarten Knolle zehren und meiner Phantasie freien Lauf lassen kann. Oder aber ich kann die nicht benötigten Knollen im Anschluss einfrieren und zu einem späteren Zeitpunkt portionsweise entnehmen. Außerdem entfällt beim Garen im Ofen das Ausbluten weitestgehend, so das die Rote Bete im Vorfeld bereits in Spalten oder Scheiben geschnitten werden kann.

Grundsätzlich würde ich immer eine frische Knolle einer im Handel erhältlichen vorgekochten Variante vorziehen. Zum einen wegen der Frische, der Regionalität und zum anderen sind in der frisch verarbeiteten Rote Bete einfach wesentlich mehr Nährstoffe und Vitamine enthalten dazu kann der Garpunkt selbst gewählt werden.

Humus-mit-Rote-Bete

Ich weiß nicht wie es dir geht, aber nach diesem Exkurs in das Reich der Rote Bete schreien meine Synapsen nach einer ordentlichen und vor allem regelmäßigen Portion Rote Bete.
Wie im oberen Bild unschwer zu erkennen ist, habe ich bereits einen leckeren Rote Bete-weiße Bohnen-Hummus vorbereitet – hüpf gerne zu diesem Beitrag.

Schlußendlich bleibt mir nur noch eines zu sagen: Denk daran jeder von uns hat sein Leben und seine Gesundheit selbst in der Hand!

Bis bald
deine Tina